Donnerstag, 10. Oktober 2013

Kopfkino im Juni 2013 - Hoch zu Roß


Ich hatte mir kürzlich überlegt, dass ich neben dem Jungssport (Kickboxen) auch einen Mädchensport (oder muss ich inzwischen „Damensport“ sagen?) Egal!) anfangen sollte.

Weil meine liebe Kollegin so nett war, mich einmal mit zu ihrem Pferd zu nehmen (und sogar darauf reiten zu lassen), war die Entscheidung relativ schnell gefallen. Der Reitsport ist nämlich genau das Richtige für mich (was sich ja eigentlich schon in jungen Jahren gezeigt hat.........). Um das Ganze korrekt von A bis Z aufziehen zu können, musste natürlich erst einmal das entsprechende Equipment her. Weiß ja jeder, dass man ohne Reitstiefel, Reithose und Kappe überhaupt gar nicht sattelfest sein KANN. Nachdem das Outfit zusammengestellt war, habe ich mich über die hiesigen Höfe erkundigt, denn ich wollte schließlich in keinem Teenie Stall landen und die Wendy für Arme mimen. Außerdem war ein wichtiges Kriterium selbstverständlich die idyllische Lage sowie eine nicht zuuu strenge Reitlehrerin (gehofft hatte ich insgeheim auf einen gutaussehenden, eventuell auch schwedischen, Reitlehrer um die 1,90, Mitte 30, gut gebaut...äääh...kompetent und so). Gelandet bin ich dann vor 3 Wochen im Waldhof.



Kopfkino Pferd Reiten




















Es hätte mir übrigens mal einer sagen können, dass man die Reitkappe erst vor Ort aufsetzen muss. Kleiner Scherz...:)

Vor mir war eine Kinderreitgruppe im Gange (oder um es sogleich fachmännisch und korrekt zu formulieren: In der BAHN). Die Kleinen sind leichten Schrittes oder Sitzes getrabt und galoppiert und ich habe über die Holzwand geguckt und mich gefreut und jedes Kind beim Vorbeireiten angestrahlt (ich weiß auch nicht warum sie etwas verstört wirkten).

Eigentlich – und das hatte ich auch bei der Terminvereinbarung betont – wollte ich auch wirklich gleich alles richtig lernen. Angefangen beim Putzen, Hufe auskratzen, TRENSEN und was nicht alles. Aber ich habe dann das Pferd direkt vom Kind übernommen und....es kam dann gleich...an die Longe! (Also das Pferd.)

Das war eigentlich auch ganz gut so. Mein Pferd hieß übrigens Curtis, wie mein Kollege. Es war ganz brav. Wie sagt man? Zeig mir Dein Pferd und ich sag Dir, wie Dein Kollege tickt. Zumindest kann ich das nun sagen!

Ich war dann insgesamt zwei Mal bei der Longenreitsunde und wollte dann mal etwas tollkühner werden. Also bin ich fremdgegangen und habe noch einen zweiten Reiterhof aufgesucht. Dort habe ich zwar meine Reitkenntnisse etwas ausgeschmückt, aber eigentlich fühle ich mich ja inzwischen auch überaus sattelfest. (Außerdem denken die Lehrerinnen dann jeweils, was für fabelhafte Fortschritte ich mache und bewundern mein Talent noch mehr.) Also habe ich mich für die Gruppenreitstunde angemeldet.

Gestern kam ich dann bei Reitstall Nummer 2 an. Was mich zunächst überrascht hat: Alle qualmen wie blöd. Ich hatte extra meine Zigaretten zu Hause gelassen, da ich ja schließlich auch die Landluft genießen wollte. Habe mir dann aber doch eine rote Pall Mall geschnorrt, weil ich so lang warten musste.

Wieder einmal habe ich dann mit dem 15-jährigen Reitlehrersohn die Reitschulkinder beobachtet und man fachsimpelte. Er war eigentlich relativ optimistisch...was sich noch ändern sollte.

Ich bekam Chrissi und Chrissi war gar nicht mal so klein. Dennoch habe ich mich natürlich gekonnt draufgeschwungen und dabei nur leicht ihren Po mit dem Stiefel gestreift. Das gab einen Minianraunzer. Und dann sollten wir uns im Kreis warmreiten (selbstständig). Kein Ding. Dann sollte ich anfangen, Volten zu reiten. Die Kindheitserinnerungen kamen dann aber doch wieder hoch und auch das war an sich kein Problem. Nur kamen mir ständig Kinder auf kleinen Ponys entgegen – das hat etwas irritiert, weil die Lenkung noch nicht einwandfrei funktioniert. Zu Beginn der eigentlichen Stunde waren wir nur noch zu dritt. Reichte aber auch.

An dieser Stelle ein paar Tipps:

  • Kein Autojargon benutzen! Das mögen die Reiter nicht. (Auf keinen Fall fragen, wie man bremst!!!)
  • Vorher ggf. die...ja, wie heißt das wohl? „Kommandos“(?) mal im Internet angucken, wenn man den Profi mimen will. Sonst steht man ein bisschen blöd da, wenn man plötzlich „den Zügel wechseln“ oder Schlangenlinien machen soll. Schlangenlinien haben ihren vordefinierten Weg – anders als die Schlangenlinien am Wochenende....;) Zügel wechseln bedeutet nicht, dass man neue Zügel dranmachen soll!
  • Vorher nicht mit Teenie Profis fachsimpeln und dabei zu sehr auf die Kacke hauen! Das kann böse enden („Musste halt doch nochma anne Longe!“ Und ich hatte ihm sogar das Du angeboten...pah!)
  • Keine Ironie/ kein Sarkasmus!

Trab war eigentlich ganz lustig, aber es ging immer so sehr lang. Gar nicht mal so unanstrengend. Ich habe der Lehrerin dann zugerufen, dass ich heute bitte noch keinen Galopp reiten möchte heute. „Neeeheee...mit Sicherheit nicht!“ (sacht se).

Zum Thema Ironie: Nach der Stunde habe ich gesagt, dass es ja quasi immer und überall noch etwas Verbesserungsbedarf gäbe, woraufhin sie irritiert guckte und sagte „Also! Du stehst noch ganz am Anfang hömma!“ Na gut...dann setze ich auf morgen. Da gehe ich wieder zum anderen Hof. Schließlich muss ich mein Können (ja – Können) vorm Urlaub noch verbessern – wir planen einen Tagesauspflug zu Pferd!


Apropos Urlaub – ich fliege nächste Woche nach Kuba und backpacke durchs Land. Man darf sicherlich gespannt sein und ich freue mich riesig. Ich hoffe, dass Zhanna besser spanisch spricht als ich. Als ich gestern telefonisch ein „Casa Particulares“ in Havanna reservieren wollte und jemand ranging und Hola sagte, habe ich vor Schreck gefragt „Hablo Espanol?“ Das hat mich gar nicht mal so viel weiter gebracht.
Wir suchen noch nach einer Bleibe...





Apropos Urlaub – da war doch noch was:

We make money – money we spend (DJ Antoine, 2011)




Unter dem Schirm dieser doch irgendwo gelebten Philosophie brachen wir am 09. Juni 2013 auf um die Herrschaft über St. Tropez zu erlangen. Wir, 8 Mädels, ein Haus und drei Vehikel (sowie 176 Kleider, 89 Paar Schuhe, 135 Röcke...). Es war ein wirklich sehr fabelhafter Urlaub. Vom Bergdorf bis zum Schampus war eigentlich alles dabei. Unerwarteter Weise kamen einige von uns verletzt nach Hause – eine mit Veilchen am Auge und eine andere mit Hörsturz UND Tinitus. Aber inzwischen sind alle wieder genesen.

In diesem Sinne – genießt das Leben: Wunden heilen ja doch irgendwie immer wieder!

Alles Liebe

Eure Steffi

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